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18 Januar 2007

Dumping-Lohn-Affäre: Der PR-GAU für Hamburger Hotels

Die Dumping-Lohn-Affäre ist noch lange nicht vorbei: Nachdem das Zimmermädchen Antonia H. (23) ihren Arbeitsgeber Lieblang bei den Medien angeschwärzt hatte - für Putzarbeiten im Sofitel Hamburg hatte sie einen Stundenlohn von gerade einmal 1,76 Euro erhalten (was später als Abrechnungsfehler abgetan wurde) - berichten immer mehr Mitarbeiter und Insider der Gebäudereinigung von der Wahrheit im Wirtschaftsalltag. Gegenüber dem "Hamburger Abendblatt" packte nun ein Firmenchef aus. Er sei von mindestens einem Hamburger Hotelchef zu niedrigen Preisen gezwungen worden, versuchte sich zu wehren und verlor so mehrere Aufträge.
In einer Blitzumfrage der digitalen Fachzeitschrift 'hottelling' bekennen sich zahlreiche Hoteliers zu Nettostundenlöhnen von rund sieben Euro für externe Mitarbeiter im Putzdienst. Wieviel dann bei den Mitarbeiter der Dienstleister ankommt, ist dann die Frage ...
Die Dumping-Lohn-Affäre entwickelt sich zu einem PR-GAU für die Hotellerie. Die Folgen (bei Verhandlungen mit Gewerkschaften im Lobbying um einen gesetzlichen Mindestlohn) sind vermutlich eklatant. Welche Konsequenzen die permament negative Berichterstattung bei Geschäftspartner und Gästen haben wird, ist die Frage.
Im ersten Fall des Sofitel Hamburg wurde der Vertrag mit Lieblang umgehend gekündigt und eine bundesweite Überprüfung der Zusammenarbeit mit dem Facility-Management-Unternehmen angekündigt. Hoteldirektor Jürgen von Massow versicherte glaubhaft, dass die gezahlten Nettolöhne an Lieblang und den Nachfolger weit über dem Durchschnitt seien.
Dennoch steht die Hotellerie weiter am Pranger - in einer seit längerem anhaltenden Debatte um Mindestlöhne und den Wert von Arbeit. Es gibt dabei viel zu verlieren - Geld und Glaubwürdigkeit.

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